Erfahrungsbericht zum Blutdruckmessgerät Boso Medistar S
Ich habe mir dieses Gerät vor einigen Jahren gekauft, weil es bei Stiftung Warentest im Heft 01/2008 mit dem Prädikat "Gut" (2,3) als Testsieger getestet wurde.
Es gibt im Handel Oberarmmessgeräte und Handgelenkmessgeräte. Den Handgelenkmessgeräten wird im Allgemeinen nachgesagt nichts zu taugen, was man aber so nicht sagen kann. Im genannten Test waren die Oberarmmessgeräte auch nicht genauer als das Boso Medistar S. Auch im letzten Test 12/2010 bei der Stiftung Warentest war das beste Handgelenkmessgerät auch nicht schlechter als das beste Oberarmblutdruckmessgerät. Nach meiner persönlichen Meinung kommt es für den Hausgebrauch auch gar nicht auf eine 100 %-tige exakte Messgenauigkeit an. Nur eine ständig wechselnde Ungenauigkeit wäre fatal - also mal viel zu hoch oder viel zu tief. Ich schlage vor, ihr Gerät zur Blutdruckuntersuchung zum Arzt mitzunehmen und dort beide Messwerte zu vergleichen. Dann können Sie feststellen, um wie viel Ihr Blutdruckmessgerät abweicht und auch gleich zusammen mit dem Arzt festlegen, bei welchem Arm gemessen werden soll (links oder rechts). Später beim regelmäßigen Messen ist vor allem der Verlauf von Bedeutung, also verringert sich der Blutdruck tendenziell - zeigen die eingeleiteten Maßnahmen eine Wirkung.
Übrigens besitzen Ärzte auch nicht immer die beste Technik. Mein früherer Hausarzt hatte immer ein Handgelenkblutdruckmessgerät, welches er mal irgendwann als Werbegeschenk erhalten hatte. Ohne Worte. Von einem Arzt erwartet man eigentlich ein Oberarmmessgerät mit auswechselbarer Manschette (breit und schmal) mit Manometer und Stethoskop.
Hersteller: Das Blutdruckmessgerät Boso Medistar S wird von der Firma Boso (BOSCH + SOHN GMBH U. CO. KG) hergestellt. Nach eigener Darstellung fertigt die Firma Blutdruckmessgeräte für den professionellen und privaten Einsatz und gibt an, dass laut einer Studie 77 % aller deutschen Ärzte ein Blutdruckmessgerät der Marke boso verwenden (GfK-Studie 01/2010).
Technische Informationen zum Blutdruckmessgerät Boso Medistar S:
- Arrhythmie-Erkennung: zeigt Herz-Rhythmus-Störungen an
- Übersichtliche 3-Werte-Anzeige für Blutdruck und Puls
- Speicher für 30 Messwerte für 14-Tage-Profil
- Zusätzliche Mittelwertanzeige von Systole und Diastole
- Batteriesparende Abschaltautomatik
- Hardbox-Reiseetui
- Inkl. Batterien (AAA) und Blutdruckpass
- 3 Jahre Garantie
- Messprinzip: oszillometrisch
- Messbereiche: 40 bis 240 mmHg, 40 bis 200 Pulsschläge/Minute
- Anzahl der Speicherplätze: 30 Messungen
- Anzeige: LCD
- Betriebsbedingungen: Umgebungstemperatur 10 bis 40 °C, relative Luftfeuchtigkeit 10 bis 85 %
- Lager- und Transportbedingungen: Umgebungstemperatur -5 bis 50 °C, relative Luftfeuchtigkeit maximal 85 %
- Stromversorgung: DC 3V (2 * 1,5 V Microzellen Alkali Mangan, IEC LR 03, AAA)
- Batteriekontrolle: Symbolanzeige im Anzeigefeld
- Gewicht: 0,15 kg
- Klassifikation: BF
- Manschette für einen Handgelenkumfang von 13,5 bis 19,5 cm
- Klinischer Test (DIN 58130): die Messgenauigkeit entspricht den Anforderungen der EN 1060 Teil 3
- maximale Messabweichung des Manschettendrucks: +-3 mmHg
- maximale Messabweichung der Pulsanzeige: +-5 %
- Abmessungen: 75 mm x 80 mm x 65 mm
Preis: Der Preis für das Blutdruckmessgerät Boso Medistar S ist sehr human und liegt so um die 25 Euro und hat damit ein ausgezeichneter Preis/Leistungsverhältnis.
Lieferumfang zum Blutdruckmessgerät Boso Medistar S:
Die Lieferung besteht aus einer Schachtel mit folgendem Inhalt:
- Blutdruckmessgerät Boso Medistar S
- eine Aufbewahrungsbox aus Hartplastik
- eine Bedienungsanleitung
- zwei AAA-Batterien
- Blutdruckpass
Kaufmöglichkeit des Blutdruckmessgerätes Boso Medistar S
Leider wurde die Produktion des alten Boso Medistar S Blutdruckmessgerätes eingestellt. Der Nachfolger nennt sich jetzt Boso Medistar + und verfügt jetzt über 90 Speicherplätze (statt 30 wie beim alten Modell).
Es erhielt im Jahre 2016 ebenfalls von der Stiftung Warentest ein Gut, gleich nach dem Testsieger
Andere von Stiftung Warentest mit dem Prädikat "Gut" getestete Blutdruckmessgeräte:
Blutdruckmessgeräte - Testsieger der Jahre 2018 und 2016:
Weitere nach meiner Meinung seriöse Tests für Blutdruckmessgeräte führt die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention durch.
Dieser Verein vergibt seit 2001 Prüfsiegel für Blutdruckmessgeräte, welche den Anforderungen der Deutschen Hochdruckliga e.V. entsprechen. Eine Liste mit Blutdruckmessgeräten welche das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga e.V. erhielten finden Sie hier.
Fotos vom Blutdruckmessgerät Boso Medistar S
Inbetriebnahme des Blutdruckmessgerätes Boso Medistar S:
An der Seite des Boso Medistar S befindet sich eine Klappe zum Aufschieben. Hier kommen die zwei Batterien (AAA) hinein und das Gerät ist sofort Einsatzbereit. Hinweis: Ich verwende dafür Akkus und konnte trotz der geringeren Spannung keine Messwertveränderungen feststellen.
Messdurchführung:
Vor der Messung sollte man sich hinsetzen und fünf Minuten in den Ruhezustand bringen. Nun legt man den kurzen Teil der Manschette um das nackte Handgelenk und legt den langen Teil der Manschette mit dem Klettverschluss um den kurzen Teil damit der Klettverschluss sich verhakt. Die Manschette sollte nicht zu eng und nicht zu weit sitzen. Die Anzeige des Blutdruckmessgerätes muss sich an der Handgelenkunterseite befinden. Bei der ersten Messungen messen Sie den Blutdruck an beiden Handgelenken. Meist unterscheiden sich die Messergebnisse. Sie messen von nun an immer an dem Handgelenk, wo der Blutdruck am größten ist. Bei mir zum Beispiel ist es das rechte Handgelenk.
Wenn die Manschette geschlossen ist legen sie den Arm auf den Tisch und bilden mit ihm einen Winkel, bis das Gerät sich in Herzhöhe befindet. Nun starten Sie die Messung mit einem Fingerdruck auf den Start Knopf. Nun beginnt der Vorgang. Er läuft völlig automatisch ab. Zuerst wird die Manschette aufgepumpt. Normalerweise bis 180 mmHg, falls das nicht ausreicht wird der Manschettendruck automatisch erhöht. Ist der Druck erreicht, wird die Luft langsam aus der Manschette abgelassen. Den Druck können Sie in der Mitte des Displays während der Messung ablesen. Die Messung kann jederzeit durch das Drücken der Starttaste abgebrochen werden. Bei der Messung den Arm ganz ruhig halten und nicht sprechen. Kann das Gerät den Herzschlag hören, wird dies durch ein pulsierendes Herz unten links angezeigt. Ist die Messung beendet, wird die Luft vollständig und schnell abgelassen. In der Anzeige erscheinen nun die Messwerte. Der oberste Wert gibt die Systole an, der mittlere Wert die Diastole und der untere die Pulsfrequenz.
Erscheint ganz unten in der Mitte ein Herz mit zwei kleinen Halbkreisen davor oder dahinter, dann hat das Gerät Herzrhythmusstörungen festgestellt. Oft ist das noch kein Grund zur Beunruhigung. Oft war das Gerät nur falsch positioniert, oder der Arm wurde während der Messung bewegt bzw. es traten laute Geräusche auf. Wiederholen Sie dann einfach die Messung. Falls das Symbol wiederholt auftaucht, dann sollten Sie sich beim Arzt genauer untersuchen lassen.
Sie können Sie sich auch den Mittelwert der letzten 30 Messungen anzeigen lassen. Drücken Sie dafür im ausgeschalteten Zustand auf die Memory Taste. Es erscheint der Mittelwert der Diastole/Systole und ganz unten die Anzahl der Messungen (A30 steht für 30 Messungen). Möchten Sie gerne die Einzelwerte abrufen, dann drücke Sie die Memory Taste einmal und danach noch einmal. Nun wird z. B. n38 auf dem Display angezeigt und wenig später die gemessenen Werte. Wünschen Sie die Anzeige eines früheren Wertes, dann drücken Sie die Memory Taste mehrmals. Es wird dann abwärts gezählt - n38, n37, n36, .... n01. Mehrere Nutzer können Sie mit dem Gerät nicht verwalten.
Falls bei der Messung Fehler auftreten, werden diese durch eine Error-Meldung im Display angezeigt.
Err 1: Die notwendige Aufpumphöhe der Manschette wurde nicht erreicht (Arm nicht ruhig gehalten, Pumpe defekt, Manschette undicht oder extrem hoher Blutdruck über 240 mmHg).
Err 2: Der Puls konnte nicht gemessen oder ausgewertet werden (Manschette falsch angelegt, Mikrofon defekt).
Err 3: Fehler beim Aufpumpen (Manschette eventuell zu locker abgelegt)
Batteriewechsel: Das Gerät arbeitet sehr Strom sparend und schaltet sich bei Nichtgebrauch ab. Ich persönlich benutze Akkus. Diese halten viele Wochen. Ist die Spannung zu niedrig wird dies im Display unten rechts durch die Anzeige eines Batteriesymbols symbolisiert. Die Batterie sollte dann so schnell wie möglich gewechselt werden.
Auswertung der Messergebnisse:
Tragen Sie die Messergebnisse in den Blutdruckpass ein. Noch besser ist es, Sie erstellen eine Excel-Datei oder benutzen fertige Windowsprogramme. z. B. den Blutdruck Daten Manager.
Bedienungsanleitung des Boso Medistar S
Sie können die Bedienungsanleitung des Boso Medistar S hier als pdf downloaden.
Fazit zum Blutdruckmessgerät Boso Medistar S:
Ich benutze das Blutdruckmessgerät Boso Medistar S bereits viele Jahre täglich ohne jegliche Probleme und kann es daher uneingeschränkt empfehlen. In dieser Zeit gab es nie einen Ausfall und es ließ sich auch problemlos mit Akkus betreiben.
Update: nach vielen Jahren der Nutzung habe ich das Blutdruckmessgerät verkauft (war immer noch top in Ordnung).
Als neues Blutdruckmessgerät habe ich mir das BM-55 von Beurer zugelegt. Hier dazu mein ausführlicher Erfahrungsbericht.
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.- Details
- Geschrieben von Gero Kurtz
- Kategorie: Archiv
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