Vorsicht vor Betrügern bei Amazon Marketplace - Lockvogelangebote und Fake Shops
Immer wieder gibt es Fälle des Betrugs bei Käufen im Amazon Marketplace und auch bei anderen Anbietern, welche ähnliche Geschäftsmodelle verwenden. Ich versuche hier mal ein paar Ratschläge zu geben, woran Du den Betrug erkennst, damit Du nicht darauf hereinfällst.
Was ist Amazon und was ist Amazon Marketplace?
Amazon ist uns allen bestens bekannt als derzeit größtes Onlinekaufhaus mit Sitz in den USA (Seattle). Amazon bietet zum einen selbst Waren an, zum anderen werden unter dem Logo auch Artikel von Marketplace-Verkäufern angeboten. Das sind private bzw. gewerbliche Verkäufer, welche nicht zu Amazon gehören, sondern ihre Waren sozusagen nur unter dem Logo "Amazon" verkaufen und dafür an Amazon eine entsprechende Provision (von bis zu 15 % des Kaufpreises) zahlen müssen.
Kann man sich auch bildlich so vorstellen: Ein Anbieter (Amazon) baut eine riesige Markthalle auf eine Wiese und verkauft darin einige Waren selbst. Da diese aber die Markthalle nicht annähernd füllen, lädt der Bauherr private Händler dazu ein, in dieser Markthalle ihre Waren zu verkaufen. Als Lohn möchte der Bauherr einen bestimmten Prozentsatz der Erlöse und es gilt seine Hausordnung. Die Händler nutzen dieses Angebot, hat der Name Amazon doch einen guten Ruf und die Markthalle wird von vielen potenziellen Käufern besucht.
Diese Verkaufsart des Marketplace gibt es auch mittlerweile auch bei vielen anderen Anbietern, zum Beispiel OTTO, Kaufland, Zalando und viele mehr.
Auf dem Marketplace von Amazon tummeln sich also hunderttausende Verkäufer in Form von Shops. In einem relativ engen Rahmen, den Amazon ihnen setzt, können sie bestimmte Dinge selbst bestimmen. Die Bestell- und Zahlungsabwicklung läuft aber immer über die Amazon Webseite. Das ist ja auch ganz logisch, denn sonst könnte Amazon ja nicht die Provision erheben. Zudem ist es für den Kunden auch einfacher, da er nur Amazon als Zahlungspartner mit einer einheitlichen Oberfläche hat und nicht zig verschiedene Einzelplattformen, die dann auch noch völlig verschiedene Oberflächen und Zahlungsbedingungen hätten. So merkt der einzelne Kunde oft gar nicht, ob das Produkt direkt von Amazon, oder von einem Marketplace Händler verkauft wird. Oft werden diese Artikel auch als Prime Artikel verkauft und Amazon übernimmt auch oft den Versand.
Beispiel: Eine Kamera Canon EOS 1300D, gebe ich mal in die Amazon Suche ein und rufe das erste Angebot auf.
Man sieht nun das entsprechende Angebot mit Foto
Entscheidend ist der Satz gleich rechts neben dem Foto: "Verkauf und Versand durch Amazon."
Dieser kleine Text weist darauf hin, dass Amazon direkt der Verkäufer ist und das Produkt auch selbst versendet. Hier würde man also am sichersten kaufen!
Rechts unten steht nun der Hinweis: "Andere Verkäufer auf Amazon. Verkauf von ..."
Hier wird der Name des Verkäufers genannt, z. B. die xyz GmbH oder so. Dabei handelt es sich um die Marketplace Verkäufer.
Ruft man dort Angebote bzw. deren Shops auf, so sieht man, dass sich die Info entsprechend ändert. So kann dort jetzt stehen: "Verkauf durch xyz GmbH und Versand durch Amazon" oder auch "Verkauf und Versand durch die xyz GmbH".
Nur die Eigenschaft, dass es sich beim Verkäufer nicht um Amazon selbst handelt, macht aber noch keinen Betrüger. So gut wie alle Händler des Marketplace sind ehrliche Leute.
Was macht einen normalen Shop nun zum Betrügershop?
Wie schon festgestellt sind, sind die Händlershops bei Amazon von Grund auf von vollkommen ehrlichen Leute. Viele besitzen auch ein Ladengeschäft und bessern die immer schlechteren Umsatzzahlen in diesem Geschäftsbereich durch Onlineverkäufe auf. Bevor man Händler bei Amazon werden kann, muss man einen komplexen Verifikationsprozess durchlaufen, um von vornherein Betrüger auszuschließen. Eigentlich sollten während dieses Prozesses alle Händler mit unehrlichen Absichten herausgefiltert werden, was wohl auch ganz gut gelingt. Nun wird man sich fragen, wenn das also relativ gut funktioniert, woher kommen dann plötzlich die vielen Betrüger bei den Amazon Angeboten her? Die Antwort ist relativ einfach. Die Zugänge der Shops wurden zuvor geknackt. Zum Beispiel über den Versand von Pishing Mails oder schlicht und einfach, weil die Shopbetreiber unsichere Passwörter gewählt haben. Dazu kommt, dass viele zwar einen Shop angemeldet, aber nicht oder nicht mehr dort aktiv sind. Daher wird auch viel zu spät entdeckt, dass der eigene Shop Opfer eines Angriffs geworden ist.
Für den Hijacker ist das ein gefundenes Fressen. Hat er bei einem alteingesessenen Shop auch gleich noch hunderte positiver Bewertungen, was die potenziellen Kunden viel sorgloser werden lässt. Viele gute Bewertungen, na dann muss der Shop und das Produkt ja gut sein.
Der Betrüger stellt nun sehr viele, eigentlich relativ teure Artikel, zu sehr günstigen Preisen ein. Von diesen gibt er an, dass nur noch 2 oder 3 auf Lager sind, um den Kunden unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt er in der Artikelbeschreibung oder den Versandbedingungen an, dass man ihn vor dem Kauf, per Mail kontaktieren soll.
Betrüger bei Amazon Marketplace - ein Selbstversuch
Um die Vorgehensweise der Betrüger mal direkt zu erleben, habe ich mir einen solchen gekaperten Shop gesucht und eine Mail vor dem Kauf an den Betrüger gesendet. Hier nun mal der Verlauf der Konversation:
Zum Kauf habe ich mir den Fujitsu FI-7160 USB Dokument Scanner ausgesucht. Der kostet normalerweise etwa so um die 700 €. Hier soll er 473 € kosten. Das geht sogar noch. Manchmal betragen die Angebote sogar weniger als die Hälfte des normalen Preises. Aber die Betrüger lernen schnell und obendrein verdienen sie ja besser, wenn das Produkt mehr kostet.
Gut, ich habe das entsprechende Gerät in einem gehackten Shop gefunden. Kostet dort nur 473 €. Ganz oben steht, dass man vor dem Kauf den Verkäufer per Mail unter info[at]f71-shop.com kontaktieren soll. Siehe Foto. Rechts oben die Angaben sind die normalen Impressumsangaben des ahnungslosen Shopbetreibers. Der kann also nichts dafür (außer er hat ein schlechtes Passwort gewählt!).
Ok, ich habe dann den Verkäufer unter der betreffenden Mailadresse angeschrieben und meinen Wunsch geäußert diesen Scanner käuflich zu erwerben.
Danach erhielt ich eine E-Mail, in der ich darum gebeten wurde, meine Empfängeradresse preiszugeben. Das habe ich dann in einer weiteren E-Mail gerne getan. Als Adresse habe ich das Polizeipräsidium München angegeben (falls Sie mich besuchen kommen wollen).
In der nun folgenden E-Mail wurde ich nun gebeten, den Betrag auf ein italienisches Konto zu überweisen. Diese Mail wird als offizielle Amazon E-Mail getarnt. Zusätzlich kam noch eine E-Mail, dass ich den Überweisungsbeleg senden soll, damit das Paket abgeschickt werden kann.
Das werde ich mal noch tun und um weitere tolle Angebote bitten. Mal sehen, was passiert.
Auswertung der Betrügermails:
Da Amazon mittlerweile nun selbst nach bestimmten Stichworten in den Beschreibungen sucht, müssen die Betrüger mittlerweile kreativ vorgehen, um den Filtern zu entgehen. Normalerweise lautete früher der Test zur Aufforderung der Mail:
NEU!!!! ACHTUNG!!! Bevor Sie die Bestellung machen, bitte kontaktieren Sie mich unter:
Da dies jetzt nicht mehr funktioniert, lauten diese Einträge jetzt anders und ändern sich jeden Tag:
N:EU!!!! A:CHTUNG!!! Bevor Sie die B.estellung machen, b.itte k:ontaktieren Sie mich unter : OSTSESHOP [at]web.de:!{-
BEVOR "ḷn Den Ẹİnkaufswagen" ḄITTE ḲONTAKTİEREN ṢİE ṂİCH:info[at]f71-shop.com!
Fragen hier, info[at]top-angebote.top -=Um eine schnelle und kostenlose Lieferung-
"B.ITTE K.ONTAKTIEREN SIE MICH VOR K.AUF" INFO[AT]F71-SHOP.COM
Vor Dem Kauf des Produkts Schrieben Sie Mir Bitte : InesPropst [ at ] web.de
Sch.re.l.ben Sie uns mit dem Art.kel-L.nk: wgtshop(AT)web DE ~ LIEF. GRATIS ~ N.E.U., O.V.P. mit Garant.e ~ Danke! «"
usw.
Man sieht also, dass sich die Betrüger immer wieder neue Varianten einfallen lassen. Da sollten eigentliche schon alle Alarmglocken läuten. Na gut, es gibt auch zig Angebote auch China, wo die Produktbeschreibung extrem schlecht übersetzt sind und auch nicht besser sind. Aber diese fordern aber nicht dazu auf, sie per Mail vorher zu kontaktieren.
Als Zweites fällt auf, dass die Betrüger sich zum Glück nicht allzu viel Mühe geben. Das Deutsch in den Mails ist extrem schlecht und es fehlt (Anfängerfehler) die persönliche Anrede in den Mails. Der Name steht ihnen ja zur Verfügung, da ist es Dummheit ihn nicht zu verwenden. Dadurch würde die Mail viel glaubhafter klingen.
Hier habe ich mal eine Grafik gemacht, wie der ganze Betrug nach meiner Meinung nach abläuft.
Hier noch mal etwas größer als PDF-Datei: Schema Betrugsablauf gehackte Shops bei Amazon Marketplace.
Was kannst Du tun, damit Du nicht Opfer von Betrügern werden! Woran erkennt man gehackte Amazon Marketplace Shops?
- egal ob bei Amazon oder anderswo, immer besonders aufmerksam werden, wenn sonst teure Produkte auf einmal zu Traumpreisen verkauft werden. Keiner hat in der heutigen Zeit etwas zu verschenken (Heißt natürlich nicht automatisch, dass es immer Betrugsangebote sind.) Ebenso habe ich aber auch schon gehackte Shops gesehen, wo die Preise normal oder sogar teurer als normal waren.
- Falls Du im Namen des Artikels oder in anderen Teilen der Angebotswebseite Aufforderungen findest, vor dem Kauf den Händler per Mail zu kontaktieren, so weist das auf einen Betrug hin.
- Solltest Du, nachdem Du die Waren in den Warenkorb gelegt und gekauft hast, eine angebliche Mail von "Amazon" erhalten, in der Du aufgefordert wirst, die Zahlung auf ein in der Mail genanntes Konto (meist ein ausländisches) zu leisten, so ist das auf jeden Fall eine Betrugsmail. Auf keinen Fall das Geld überweisen!!!
- meist sind von dem begehrten Artikel nur noch wenige auf Lager, meist 3–4 Stück oder noch weniger. Das soll den potenziellen Käufer unter Druck setzen.
- seltsame Rechtschreibung, falsche Grammatik können auch ein Indiz sein
- In E-Mails sollte immer Ihr korrekter Name als Anrede stehen
Die goldenen Regeln zur Verhinderung, Opfer von Betrügern zu werden:
- Tätige Deinen Kauf und die Kaufabwicklung immer über den offiziellen Amazon Warenkorb!!!
- Ignoriere jegliche Zahlungsaufforderungen, die auf eine Überweisung außerhalb von Amazon drängen!
- Werde hellwach, wenn ein Produkt besonders günstig angeboten wird (Geiz ist nicht immer geil!).
- Betreiben Sie keine Kommunikation mit dem Verkäufer außerhalb von Amazon-Plattform!
Was kannst Du tun, wenn Du bereits Opfer von Betrügern bei Amazon Marketplace geworden bist und das Geld an Amazon vorbei ins Ausland gesendet hast?
Antwort: Nichts!!!
Du kannst natürlich aus Wut Deine Wohnungseinrichtung zertrümmern, Dich betrinken oder in das Fitnessstudio gehen. Das Geld ist weg und kommt nicht wieder, sofern Du schon überwiesen hast. Zur Polizei gehen, nutzt auch nichts. Diese wird Ihnen sagen, dass die Täter irgendwo im Ausland (z. B. Nigeria) sitzen und sich über die Doofen hier totlachen. Na ja, betrachte das als Deinen Beitrag zur Entwicklungshilfe. Eventuell kann man es ja als Spende von der Steuer abziehen. 😉
Aber Spaß beiseite. Solltest Du die Überweisung erst gerade getätigt haben, dann versuche so schnell wie möglich Kontakt zu Deiner Bank aufnehmen und den Überweisungsvorgang zu stoppen. Eventuell funktioniert auch eine Rückbuchung. Bei der Sparkasse Gelsenkirchen habe ich dazu beispielsweise Folgendes gefunden:
Wie storniere ich eine Online-Banking-Überweisung?
Gebuchte Überweisungen (sind bereits in der Umsatzanzeige sichtbar) können nicht storniert werden. Über Ihre Geschäftsstelle kann in diesem Fall ein Überweisungswiderruf beauftragt werden.
Wichtig: Ein Überweisungswiderruf muss das empfangende Kreditinstitut erreichen, bevor der Zahlungsempfänger über die Gutschrift informiert wird. Die Bearbeitung des Widerrufes wird Ihnen mit 5,- Euro zzgl. fremder Kosten berechnet.
Alternativ können Sie sich mit dem Zahlungsempfänger in Verbindung setzen und um Rücküberweisung des Betrages bitten.
Quelle: Sparkasse Gelsenkirchen
Auch wenn es nicht viel bringt, machen trotzdem eine Anzeige bei der Polizei. Ganz gut funktioniert das bei der Internetwache der Polizei Berlin (Falls nicht auch gehackt)
Von dieser Seite aus kommst Du auch zu den anderen Dienststellen der Bundesländer. Zur Internetwache - eine Anzeige erstatten - Betrugs Anzeige - Kauf oder Verkauf - Ich wurde als Käufer betrogen - und dann weiter
Vergesse nicht, unbedingst auch Amazon davon in Kenntnis zu setzen. Zwar greift nicht die A-Z Versicherung, aber zumindest wird der Shop gesperrt und der echte Betreiber informiert. So werden andere Kunden und der echte Betreiber vor weiterem Schaden bewahrt.
Kundencenter von Amazon und die Telefonnummer: 0800 3 63 84 69
Was sagt Amazon zum Handel über Marketplace:
Hier ein Auszug aus der betreffenden Hilfeseite von Amazon:
Wenn die Artikel des Marketplace-Verkäufers nicht mit dem Prime-Abzeichen gekennzeichnet sind, erfolgt der Versand der Bestellung durch den Verkäufer (einschließlich der Abwicklung der Lieferung und eventueller Rücksendungen). Sofern der Verkäufer nicht am Kundenservice von Amazon teilnimmt, kümmert er sich auch um seinen Kundenservice.
Da wir nicht direkt an der Abwicklung von Bestellungen bei Verkäufern beteiligt sind, musst du dich in folgenden Fällen direkt an den Marketplace-Verkäufer wenden:
- Du möchtest mehr über einen bei Amazon.de angebotenen Marketplace-Artikel erfahren.
- Du möchtest wissen, wann deine Bestellung versendet und geliefert wird.
- Deine Bestellung ist am voraussichtlichen Lieferdatum nicht angekommen.
- Ein Artikel wurde beschädigt oder fehlerhaft geliefert oder ein Defekt ist innerhalb von 90 Tagen aufgetreten.
- Der Artikel, den du erhalten hast, unterscheidet sich von dem gelisteten Artikel.
Wenn deine Marketplace-Bestellung mit dem Amazon-Prime-Abzeichen gekennzeichnet ist oder wenn der Verkäufer am Kundenservice von Amazon teilnimmt, kümmert sich unser Kundenservice um alle Fragen im Zusammenhang mit der Bestellung. Weitere Informationen zu Marketplace-Bestellungen mit Versand durch Amazon findest du unter Versand durch Amazon.
Bei einem Streitfall zwischen dir und einem Marketplace-Verkäufer steht dir unsere A-bis-z-Garantie für einen sicheren Einkauf zur Verfügung. Weitere Informationen findest du unter A-bis-Z-Garantie.
Quelle: Amazon Hilfeseiten. Diese können sich bereits verändert haben. Hier ist das Original.
Achtung: Die armen Shopbetreiber (die echten) zu beschimpfen oder gar extrem negative Bewertungen im Shop zu hinterlassen bringt nichts, denn diese sind ja selbst Opfer des Angriffs geworden. Der einzige Vorwurf, den man ihnen eventuell machen könnten, sind schwache Passwörter oder der sorglose Umgang damit. Diese erleiden durch den Angriff ebenfalls hohe Verluste, welche sich durch unberechtigte Negativbewertungen vervielfältigen können.
Diskussionsbeitrag eines von Hackern geschädigten Verkäufers.
Die Verkäufer, denen die gehackten Shops gehören, sind genauso angemeiert wie die Kunden, welche dort kaufen. Hier ein Diskussionsbeitrag aus dem öffentlichen Diskussionsforum von Amazon zu dieser Problematik. Da kann man ganz genau sehen, wie so etwas abläuft und der eigentliche Eigentümer des Shops fast keine Möglichkeit mehr hat einzugreifen. Was im bleibt, sind schlechte Bewertungen und ein hoher Imageschaden.
Zitat Anfang:
Zuletzt vom Autor geändert: Vor 11 Stunden
Gleich vorweg, das Passwort war relativ neu und zuvor keinerlei Anzeichen eines verdächtigen Verhaltens auf dem Verkäuferaccount.
Dann am 30.4 plötzlich um ca. 8:00 gehen am Handy die Verkaufsmeldungen los.
Toll. Aber was muss ich lesen?
Ein wenig verwundert am Frühstücken blickte ich noch erstaunter als ich verkaufte Produkte sah deren Existenz mir nicht mal bewusst war.
Login in den Account nicht möglich. Um ca. 8:04 bereits die Hotline an der Strippe. Kurz zusammengefaßt. Hilfestellung ist in ca. 1-2 Werktagen zu erwarten!?!?
Zwischenzeitlich eine Idee!
Die Email des Scammers war immer in den Verkaufsmails zu lesen. Diese anstatt mit dem alten Passwort reinhacken, denn einfach zurücksetzen ging nicht...
Und ich war wieder drin! Komisch, aber egal.
Und auch etwa 40.000, nochmal 40.000 unterschiedliche Artikel von denen immer 410 Exemplare zum Verkauf standen. Alles war dabei. Wirklich alles.
Ein tolles Script. Bestimmt eine mit ner 1+ benotete Studienarbeit. Von irgendwem. Irgendwo. Egal, denn lesen konnte ich nicht viel, da alles mit chinesischen Schriftzeichen verziert war.
Google translator, aha, umgestellt und gleich den Account deaktiviert.
Bereits ca. 08:30. Bereits weit mehr als 550 Verkäufe haben stattgefunden. Der Email Account bläht sich auf. Von dem Signalton alleine wird das Handy schon leer.
Dann mal los. Alle Bestellungen stornieren. Schnell. Es soll kein Schaden den potentiellen Käufern entstehen.
Mach das mal bei über 550 Bestellungen!
Der Umsatz war bei knapp 20.000 Euro. Muss viel gestrickt werden von der lieben Grossmutter für die Kohle. Was kommt bei mehreren Stunden, oder Tagen zusammen? Tagträume. 1+1=2. Das geht. Aber 20.000*2*24*x=y = ¥€$...
Nicht schlecht denke ich während die Batterien der Maus erste Entleerungserscheinungen zeigen. Storno heisst klicken. Zeit für einen schönen Text wie hier bleibt nicht. Keine Erklärungen. Die Leute werden es hoffentlich begreifen.
Pustekuchen.
Tun sie nicht.
Mails von zornigen potentiellen Käufern die sich um das Schnäppchen geprellt sehen. Soll ich einzelne beruhigen?
Beleidigungen. Egal. Nicht entmutigen. Stornieren, bevor Schaden entsteht. Geschafft. Ein paar Stunden später lässt sich auch das Passwort nochmal ändern. Schwer ist es. Es ist alles dabei. Toll. Jetzt mit der zwei Faktoren Authentifizierung sollte es kein Problem mehr sein die nächste Runde zu beginnen.
40.000 Artikel rauszulöschen hat bei max. 250 Artikeln pro Seite fast etwas meditatives. Nur fast. Es ist nerwig.
Fertig. Fast. Und auf einmal ist der Login nicht mehr möglich. Was nun? Nochmal probiert. Geht nicht. Ich dachte die zwei Faktor Authentifizierung ist safe.
Probieren wir nochmal die Email vom Frauder, mit dem alten Passwort. Und? Ja richtig! Wieder drinnen.
Verzweifelter Anruf bei der Hotline. Hoffnungslos. Nicht am verlängerten Wochenende.
Ab Dienstag und dann 1-2 Werktage.
Leute in der Zeit kann man zum Mond fliegen. Man ist vielleicht schon wieder auf dem Rückweg.
Egal mit welchem Versuch der Passwortänderung. Das gleiche Spiel. Kompromittierter Rechner? Nein. Bestimmt nicht. Neuen verwendet nach der ersten Runde. Auf Mails geantwortet. Auch nicht.
Wo auch immer das Problem liegen mag es ist nicht zu lösen.
Notbremse ziehen!
Sperren des Verkäuferaccountes. Tolle Idee. Kleiner Haken. Wie denn wenn man kaum reinkommt.
Erneuter Anruf bei der Hotline. Ja, ne. Wir sind für Käferprobleme zuständig. Ab Dienstag wieder.
Ich bin müde. Genervt bin ich auch. 550 andere sicherlich auch. Nicht zu vergessen die Armen Callcentermitarbeiter an diesem Wochenende.
Wie es beim Lesen dieser und anderer Foren scheint bin ich nicht der einzige Glückspilz. Nicht heute und nicht seit mindestens 2013 oder so. Oder seit dem es ein Fax gibt? Oder seit 1600? Damals wurde wohl auch ähnlich, wenn auch weniger digital beschissen. Vorher vielleicht auch schon. Who knows?
Wenn auch immer etwas zu schön ist um wahr zu sein einfach mal innehalten und besonders aufmerksam werden. Immer. Bei allem.
Und ich denke immer noch über die negativen Bewertungen nach. Vorher 100% zufrieden. Naja. Jetzt potentiell ca. 550 rote Striche. Tolle Statistik. Ist mir jetzt wurscht.
Ich bin müde und genervt von dem Gefühl der Machtlosigkeit. Abwarten und auf andere hoffen. Toll.
Zumindest schnell reagiert. Das ist ein gutes Gefühl. Hoffentlich nicht umsonst der vergeudete Tag. Lehrreich.
Mal sehen was am Dienstag als standardisierte Antwort zur Bearbeitung erscheint.
Tanz in den Mai. Extreme.
Veränderte Betrugsmasche - kurze Zeit extrem billig und Kaufabwicklung über Amazon
Update April 2024
Die Amazon A-bis-z-Garantie:
Bei Käufen, bei denen Sie die Zahlung an Drittanbieter über Amazon Marketplace bzw. Amazon Payments abgewickelt haben und über die normale Kaufabwicklung von Amazon gegangen sind, steht Dir die Amazon A-bis-z-Garantie zur Verfügung. Sollte also ein Betrüger Dir keine oder beschädigte oder gar gefälschte Produkte geschickt haben und sich auf Kontaktversuche nicht meldet, dann kannst Du diese Amazon Garantie in Anspruch nehmen.
- Details
- Geschrieben von Gero Kurtz
- Hauptkategorie: Ratgeber
- Kategorie: Dienstleistungen
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