Komposthaufen im Garten

Der Komposthaufen dient zur Sammlung und Aufbereitung von diversen Garten- und Hausabfällen. Dabei wird das Sammelgut in sauerstoffreicher Umgebung durch Bakterien und Klein- bzw. Kleinstlebewesen zersetzt und steht zur erneuten Verwendung im Gartenkreislauf zur Verfügung.

Auswahl des Platzes für den Komposthaufen:

Idealerweise sollte der Platz im Halbschatten oder Schatten liegen. Der Platz darf auch nicht zu trocken sein, dh. bei Regen muss er genügend Feuchtigkeit bekommen. Er sollte so liegen, dass Sie ihn schnell erreichen können, um Kompostmaterial hinzuzufügen. Denken sie auch daran, dass der Komposthaufen später mindestens einmal im Jahr umgesetzt werden muss. Dafür sollte genügend Platz vorhanden sein. Ebenso für das spätere Durchsieben. Auch an die Nachbarn denken, welche vielleicht den Komposthaufen direkt vor ihrem Fenster nicht so toll finden. Geruchsbelästigungen sollten, wenn Sie alles richtig gemacht haben, nicht auftreten.

Für kleinere Gärten gibt es im Baumarkt auch schon fertige Komposter. Diese sind meist aus recycelter Plaste, werden aber oft an der Luft und Sonne schnell unansehnlich. 

Was kann auf den Komposthaufen gelegt werden?

Gartenabfälle wie:

Rasenschnitt

Gras ist sehr wasserreich und enthält viel Stickstoff. Bitte nicht direkt nach dem Mähen auf  den Komposthaufen legen. Erst antrocknen lassen. Dazu bei Sonnenschein weitläufig ausbreiten und einen Tag trocknen lassen. Danach zusammen harken und auf den Kompost legen. Bei viel Gras, mit anderen Abfällen mischen.

Laub

Besonders im Herbst kann viel Laub anfallen. Gerade bei sehr großen Bäumen kann der Komposthaufen im Herbst zu enormen Höhen anwachsen. Eichenlaub ist z.B. problematisch durch den hohen Anteil an Gerbsäuren.Viele Kommunen bieten hier eine Entsorgung über Laubsäcke an, entweder kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt. Legen sie das Laub möglichst nicht nass auf den Komposthaufen, sondern lassen sie es antrocknen. Am besten auch wieder mit anderen Abfällen mischen.

Pflanzenreste

Sie können alle Arten von Pflanzenresten auf dem Komposthaufen kompostieren. Sind die Reste sehr groß, vorher klein schneiden. Vorsicht bei besonders hartnäckigen Unkräutern. Diese können schnell den Komposthaufen durchwuchern. Dass betrifft zum Beispiel Quecke, Zaunrübe und Winde. Diese am besten über den Müll entsorgen.

Moos

Moos siedelt sich immer mehr in unseren Gärten an. Wird es dann ausgeharkt, sammeln sich schnell große Mengen davon an. Leider vergeht Moos auf dem Komposthaufen sehr schlecht. Versuchen Sie vorher andere Verwendungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, z.B. als Füllmaterial in Tiergehegen. Ansonsten das Moos immer mit anderen Abfällen gut vermischen.

Strauchwerk

Dieses kann nicht so einfach auf den Komposthaufen gelegt werden, sondern muss vorher zerkleinert werden. Das kann man bei übersichtlichen Mengen per Hand tun (etwa Fingergröße), oder bei größeren Mengen mit einem Gartenhäcksler. Mischen Sie die Stückchen am besten mit Rasenschnitt und anderen Resten. Dadurch wird die Durchlüftung verbessert und der Kompost geht schneller durch.

Küchenabfälle

Kraut von Gemüse, Kartoffelschalen, Eierschalen, Teeaufguss, Kaffeesatz, Asche vom Holzkohlegrill.

Was gehört nicht auf den Komposthaufen?

  • Tierische Essenreste wie z. B. Knochen, Fleisch usw. Diese ziehen Schädlinge wie z. B. Ratten und Mäuse an.
  • Krankes Laub oder andere pflanzliche Abfälle, die mit Krankheiten oder Giften belastet sind.
  • Unvergängliche Dinge wie Glas, Steine, Porzellan, Metall und Kunststoffe.
  • Menschliche Fäkalien
  • Staubsaugerbeutel
  • Zitrusfrüchte und Orangen
  • Kohleasche
  • Öle und Farben
  • Bauschutt und Mörtel
  • Papier und Pappe nur wenn ausdrücklich erlaubt
  • Wie den Komposthaufen Pflegen?

Der Komposthaufen darf nicht austrocknen. Falls es lange Zeit nicht geregnet hat, ist es sinnvoll, ihn maßvoll zu bewässern. Damit der Kompost schneller durch ist, gibt es im Handel entsprechende Beschleuniger zu kaufen. Diesen können Sie beim Schichten mit einstreuen. Ist der Komposthaufen sehr groß, nehmen Sie am besten Düngekalk und streuen sie ab und zu etwas davon auf den Kompost. Das wird dann nicht so teuer.

Halten Sie den Komposthaufen so weit es, geht unkrautfrei. Regelmäßig Unkraut zupfen oder den Komposthaufen mit einer Schicht Rasenschnitt abdecken. Sie können auch eine Gründüngung säen, wie Senf oder Lupinen.

Regelmäßiges Harken, da der Komposthaufen ein besonders Zielobjekt der Vögel ist. Dort gibt es ja Unmengen von Würmern, Käfern usw. Der Kompost wird hier von den Tieren oft regelrecht auseinandergenommen.

Ansonsten sollte der Komposthaufen eine Höhe von 0,75 cm nicht überschreiten. Wird er höher, dann wird das Gewicht zu groß, der Kompost wird zusammengepresst und es kommt kein Sauerstoff mehr heran. Die Folge ist, er vergeht auch nicht.

Passen Sie auf, dass der Komposthaufen nicht zu trocken wird. Die Abfälle werden dann nicht mehr zersetzt. Auch zu feucht darf er nicht sein, dann bildet sich Fäulnis und er fängt an zu stinken.

Sammeln Sie am besten den Kompost ein Jahr bis zum Frühjahr an. Dann setzen Sie den Komposthaufen auf eine andere Stelle um. Auf der alten Stelle kann dann der neue Komposthaufen entstehen. Nach einem Jahr wiederum im zeitigen Frühjahr (März/April) sieben Sie den alten Komposthaufen mit einem Sieb durch. Der neue Komposthaufen wird wieder umgesetzt und gleichzeitig mit dem Rest vom Durchsieben des alten Komposthaufens vermischt.

Wohin mit dem fertigen Kompost?

Wenn Sie im zeitigen Frühjahr den Kompost durchgesiebt haben, kann er entsprechend verwendet werden. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Ein Nachteil in Bezug auf gekaufte Blumenerde besteht allerdings. Die Komposterde enthält oft viele Samen von Unkräutern, welche auch nach Jahren noch keimfähig sind. Geschlossene Komposter schneiden diesbezüglich besser ab, da hier kaum Samen durch den Wind hineingetragen werden.

Sie müssen also damit rechnen, dass der Samen aufläuft und Sie kräftig Unkraut jäten müssen.

Nutzen können sie den Kompost zum Beispiel im Gemüsegarten. Einfach untergraben, bzw. einarbeiten. Balkonkästen und Blumenkübel können damit gefüllt werden. Am besten mit gekaufter Erde oben abdecken. Haben Sie sehr große Mengen und einen Rasen, dann können Sie den gesiebten Kompost auch auf dem Rasen wie Dünger verteilen. Einfach ausstreuen und eventuell mit einer Harke einarbeiten. Bei englischen Rasenflächen würde ich diese Methode aber nicht anwenden, weil man sich damit auch sehr viel Unkräuter in den Rasen holen kann. Streuen Sie den Kompost am besten vor Regentagen aus und wenn der Regen vorbei ist und der Kompost wieder trocken, arbeiten sie ihn nochmals gut ein. Sie werden sehen, der Rasen wird sehr schön grün und saftig. Allerdings hält dieser Effekt nicht so lange an, wie z. B. bei Langzeitdüngern.

Wenn Sie gar nicht wissen, wohin mit dem Kompost, dann gibt vielerorts auch die Möglichkeit den Komposthaufen abfahren zu lassen. Meist zu den großen Kompostieranlagen.

Industriell gefertigte Komposter:

Im Baumarkt gibt es eine ganze Reihe bereits fertiger Komposter. Dieses haben vor und Nachteile. Der Vorteil besteht darin, dass sie geschlossen sind. Dadurch kann kein Samen in den Kompost wehen und im Herbst weiß man dass auch zu schätzen, weil die Blätter der Bäume gut und sicher darin liegen, während sie vom normalen Komposthaufen beim nächsten stärkeren Wind wieder in den Garten geweht werden. Daher dort die Blätter wenn möglich mit Kompost abdecken. Ein weiterer Vorteil kann darin liegen, dass die Komposter meist eine dunkle Oberfläche besitzen und sie dadurch schön warm werden. Dadurch wird die Zersetzung gefördert und die Keimfähigkeit der Unkrautsamen zerstört. Auch wird verhindert, dass zum Beispiel Vögel oder andere Tiere sich daran zu schaffen machen.

Die Nachteile sind ebenfalls in der geschlossenen Form zu sehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei den meisten Kompostern zu wenig Regenwasser in den Kompost gelangt. Da muss man den Kompost dann ständig gießen oder viel Küchenabfälle dazu geben, dann trocknet er weniger aus. Zudem sind viele Komposter aus recycelter Plaste hergestellt und nicht besonders haltbar. Manche fallen schon wieder kurz nach dem Zusammenbau auseinander. Ich musste meinen Komposter erstmal mit festem Draht an den Seiten zubinden und Löcher in den Deckel bohren. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Komposter unten nichts oder nur ein Gitter hat, damit die Würmer & Co. auch in den Kompost gelangen können. Für alle Fälle beim Ansetzen eine Portion Würmer (vom Nachbarn) dazu geben. Es gibt auch Kompostierhilfen zu kaufen. Diese sind gar nicht so schlecht und man bekommt sie am Ende des Jahres oft zum Ausverkaufspreis. Diesen ab und zu dazu geben, dann verrottet der Kompost im Komposter schneller. Auch Regenwürmer gibt es übrigens zu kaufen siehe unten:

 

 

 

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