Ratgeber Grundrezept für Apfelmus
Wer einen Garten mit Obstbäumen hat, kennt eventuell das Problem. Gerade ältere und größere Apfelbäume haben zum Herbst hunderte Äpfel dran und viele fallen schon vorher zu Boden, entweder weil sie angestochen sind, reif oder der Wind kräftig nachgeholfen hat. Für Lageräpfel sind diese dann nicht mehr zu gebrauchen. Was also tun mit den vielen Äpfeln? Um möglichst viel vom Apfel zu erhalten ist der Apfelmus eine gute Lösung, entweder für den Sofortverzehr oder zum Einwecken für spätere Zeiten. Die Zubereitung ist einfach und kann von jedem ohne Probleme bewältigt werden. Hier nun ein Grundrezept, was natürlich nach eigenen Vorlieben und Geschmack jederzeit verändert bzw. erweitert werden kann.
Auswahl der Äpfel:
Für Apfelmus nimmt man vorzugsweise Falläpfel, also Äpfel welche auf dem Boden liegen und daher für eine Lagerung nicht mehr in Frage kommen. Natürlich kann man auch Äpfel direkt vom Baum pflücken, z. B. wo man schon sieht, dass diese angestochen sind und sowieso herunter fallen. Stark angefaulte Äpfel sollten Sie nicht verwenden! Verwenden Sie auch keine Äpfel von Apfelbäumen, welche an viel befahrenen Straßen stehen oder an Anflugschneisen von Flughäfen wachsen.
Im Prinzip können alle Äpfel verwendet werden. Soll der Apfelmus besonders gut werden, dann nehmen Sie am besten den Boskop oder Cox Orange. Diese Apfelsorten haben neben der Süße auch viel Säure und geben dem Apfelmus ein tolles völlig natürliches Aroma. Zudem verkocht der Boskop sehr schön gleichmäßig und bekommt eine herrlich goldgelbe Farbe, fast wie Honig.
Verarbeitung der Äpfel:
Waschen sie zuerst die Äpfel gründlich und sortieren Sie sehr faulige gleich aus. Dann nehmen Sie sich ein scharfes Küchenmesser und schälen als erstes die Schale rundherum gründlich ab. Danach schneiden Sie den Apfel von dem Blütenansatz oben beginnend ein Mal durch und dann noch einmal. Sie erhalten vier kleine Schiffchen. Alles was madig, faul und schlecht ist, schneiden Sie einfach weg. Beim Schiffchen entfernen Sie den Blüten- und Stilansatz und das Kerngehäuse. Passen Sie auf, dass vom Kerngehäuse keine Reste zurück bleiben. Dieses enthält kleine scharfe und harte Hautstücken, welche sehr gerne später zwischen den Zähnen stecken bleiben. Passieren Sie allerdings später den Apfelmus, dann können Sie natürlich auch das Kerngehäuse ganz belassen. Ich persönlich schneide es immer vorsichtig heraus.
Nachdem die Apfel geschält, verputzt und in Stücke geschnitten sind, werden sie nochmals gewaschen. Danach kommen sie in einen Kochtopf, welcher groß genug sein sollte und nach oben hin noch freien Platz bietet. Während des Kochprozesses kommt der Mus nach oben, und da sollte dann noch ausreichend Platz vorhanden sein, damit nichts überkocht. Geben Sie nun noch Wasser hinzu. Passen Sie auf, dass Sie nicht zuviel Wasser dazu geben, sonst wird der Apfelmus zu dünn und Sie müssen Ihn stundenlang reduzieren lassen. Das Wasser sollte etwa 1/3 unter den Äpfeln stehen, also 2/3 der Äpfel sollten mit Wasser bedeckt sein, das oberste Drittel nicht.
Nun geben Sie noch die Zutaten hinzu. Das sind nicht viele:
- Zimt
- Nelken
- optional Säuerungsmittel (Zitrone, Zitronensäure)
- Zucker (am Ende nach belieben)
Geben Sie vor dem Kochen ein Stück Zimtstange hinzu und einige Nelken. Falls Sie das nicht mögen, können Sie diese Zutaten auch weglassen oder durch andere ersetzen. Kochen Sie nun die Äpfel bei sprudelnden Wasser auf und lassen Sie die Äpfel eine Weile weiter kochen bis sie sich auflösen. Die Kochzeit hängt von der Apfelsorte und dem Reifezustand ab und variiert dementsprechend. Wenn Sie mehrere Apfelsorten verwenden, dann werden diese oft unterschiedlich weich. Wenn alles weich ist fischen Sie die Nelken und den Zimt wieder heraus und nehmen den Pürierstab und pürieren den Apfelmus gut durch. Alternativ tut es auch ein Holzquirl. Der Mus sollte eine feine Masse sein und nicht zu dünn sein. Der Löffel oder Quirl sollte beim Durchziehen, sichtbare Spuren hinterlassen. Falls der Apfelmus zu dünn ist, müssen Sie ihn auf kleiner Flamme und offenen Decker weiter kochen bis der reduziert und dicker wird. Passen Sie auf, denn wenn der Mus dicker wird schlägt er Blasen und es kann heißer Mus aus dem Topf heraus spritzen.
Geben Sie nun Zucker nach belieben hinzu. Bei ungeeigneten Apfelsorten ohne viel Säure, kann der Apfelmus sehr fad schmecken. In diesem Fall müssen Sie Säure von außen hinzuführen in Form einer ausgepressten Zitrone oder reiner Zitronensäure. Schmecken Sie also den Apfelmus nach Ihren Wünschen gut ab.
Wenn er fertig ist, können Sie ihn nach dem Erkalten oder auch warm sofort verwenden. Falls er erst später verwendet werden soll, dann füllen Sie ihn heiß in gut ausgewaschene Twist-Off Gläser. Diese können Sie ja schon vorher sammeln (Marmeladengläser, Gemüsegläser, Obstgläser usw.). Drehen Sie die vollen Gläser nach dem Zudrehen eine Zeit lang auf den Kopf. Nun haben Sie den Apfelmus konserviert und er sollte sich auf jeden Fall mindestens 1/2 Jahr lang halten.
Übrigens wenn der Apfelmus erkaltet ist, dann wird er noch ein ganzes Teil dicker, da Äpfel Gelierstoffe enthalten.
Verwendung:
Apfelmus können Sie so roh essen, oder mit Vanillesoße als Nachtisch oder auch zusammen mit Eierkuchen. Guten Appetit.
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.- Details
- Geschrieben von Gero Kurtz
- Hauptkategorie: Ratgeber
- Kategorie: Kochen und Backen
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