Erfahrungsbericht Blattläuse natürlich mit Niemöl bekämpfen

Ohne Chemiekeule: Wie Niemöl (Neemöl) Blattläuse auf natürliche Weise bekämpft

Was sind Blattläuse und wie kann man sie auf natürliche Weise bekämpfen?

Blattläuse sind kleine Insekten, die sich von Pflanzensäften ernähren. Sie können schnell zu einer Plage werden und sowohl Zierpflanzen als auch Nutzpflanzen schädigen. 

Blattläuse an einem Holunderzweig Blattlaus mit Larven

Blattläuse auf Kultur- und Zimmerpflanzen sind nicht nur lästig, sondern schädigen auch das Wachstum der Pflanze. Man kann sie so gut wie auf allen Pflanzen finden, wenn sie frische Triebe bilden. Besonders anfällig ist nach meiner Erfahrung:

  • Holunder
  • Rosen
  • Dahlien
  • Schneeball
  • Dill
  • Petersilie
  • jungen Triebe von Kirschen
  • Petunien

Blattläuse können sich bei warmem Wetter explosionsartig vermehren. Sie bringen übrigens lebende Junge zur Welt. Da sie Saftzufuhr in die Blätter unterbrechen, rollen sich diese zusammen und sterben ab. Zudem begünstigen sie die Entwicklung von Pilz- und Virenerkrankungen an der Pflanze. 

Ameisen begünstigen die Entwicklung von Blattläusen, indem sie diese hegen und pflegen. Grund ist der süße Nektar, den die Blattläuse produzieren. Dabei trommeln sie so lange auf den Hinterleib der Blattläuse, bis der Nektar herauskommt, den sie dann in Nest tragen. Um möglichst viel davon zu bekommen, verteilen die Ameisen die Blattläuse auf der Pflanze und beschützen diese vor Fressfeinden wie den Marienkäfer. Es ist daher wichtig, zeitgleich mit den Blattläusen auch die Ameisen zu bekämpfen. 

Blattläuse mit melkenden Ameisen

Früher habe ich zur Bekämpfung der Blattläuse Bi58* verwendet. Das Mittel wirkte durch die Blätter hindurch (systemisch), war aber auch recht giftig. Mittlerweile ist es in der damaligen Zusammensetzung nicht mehr zugelassen! Es gibt Bi58 noch in einer anderen Zusammensetzung, jedoch wirkt es leider jetzt nicht mehr systemisch.

Deshalb habe ich lange nach einer biologischen Alternative gesucht. Mein Garten ist recht groß und da muss ich häufig spritzen. Die normalen Hausmittel wie Spülmittel usw. helfen nur oberflächlich. Sie bringen nur dort Erfolg, wo man die Blattläuse auch damit direkt benetzen kann, wie den Stängel oder die Knospe einer Rose. Oft sitzen die Blattläuse und andere saugende Insekten aber genau an der Unterseite der Blätter und dann hat man ein Problem, da man dort nur schlecht hinkommt. Also benötigt man ein Mittel, wie das damalige Bi58, was systemisch wirkt – also durch die Blätter hindurch. 

Als Lösung habe ich Niemöl gefunden. Dieses hat auch den Namen bzw. Schreibweise Neemöl oder Niemöl. Beide Schreibweisen sind korrekt. Neemöl orientiert sich mehr an der englischen Schreibweise "neem oil".

Die systemische Wirkung über die Blätter oder Wurzeln ist aber begrenzt. 

Woraus wird Niemöl gewonnen?

In Indien wachsen Niembäume, welche Früchte mit Steinen tragen. Aus diesen Früchten wird dort schon seit Menschengedenken Öl gewonnen und für verschiedene Zwecke eingesetzt. 

Neemölbaum

So wird Niemöl einerseits für gesundheitliche Zwecke verwendet, aber auch als biologische Wunderwaffe gegen saugende Insekten. Das Gute daran ist, das Niemöl ist für den Menschen nicht giftig und auch nicht für Bienen, Käfer usw. 

In dem Niemöl befindet sich ein Wirkstoff namens Azadirachtin. Wenn die saugenden Insekten dieses aufnehmen, stellen sie sofort das Saugen ein. Sie sterben aber nicht gleich, sondern erst allmählich über ein paar Tage. Zudem verlieren die Larven die Eigenschaft, sich zu verpuppen und weiterzuentwickeln. 

Das Tolle daran, wie mein damaliges Bi58 wirkt Niemöl auch systemisch. Es wird von den Blättern und Wurzeln aufgenommen und an alle Blätter und Stängel weitergeleitet. Somit braucht man die Schädlinge nicht direkt damit zu benetzen. 

Niemöl (auch Niemöl oder Neemöl) ist ein pflanzliches Öl, das aus den Samen der Steinfrüchte des indischen Niembaumes gewonnen wird. Das grünlich-gelbe bis bräunliche Öl hat einen starken Geruch nach Zwiebeln, Knoblauch und Schwefel, sowie einen bitteren Geschmack.

Warum sollten Niemöl-Produkte bei der Bekämpfung von Blattläusen verwendet werden?

Niemöl-Produkte sollten bei der Bekämpfung von Blattläusen verwendet werden, weil sie eine natürliche und umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pestiziden darstellen. Sie sind nicht nur schonender für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit und den Geldbeutel. Zudem ist Niemöl sehr effektiv gegen Blattläuse und kann in verschiedenen Konzentrationen angewendet werden, je nach Bedarf. Durch regelmäßige Anwendung können Pflanzen vor einem Befall geschützt werden oder bereits befallene Pflanzen wieder gesunden. 

Wie wirkt Neemöl auf die Blattläuse:

1. Kontaktgift:

  • Die im Neemöl enthaltenen Wirkstoffe, Azadirachtine, wirken als Kontaktgift auf Blattläuse.
  • Sie dringen in den Körper der Insekten ein und stören dort verschiedene lebenswichtige Prozesse.
  • Dies führt zum Tod der Blattläuse.

2. Fraßhemmend:

  • Neemöl wirkt auch fraßhemmend auf Blattläuse.
  • Die enthaltenen Wirkstoffe machen die Pflanzen für die Insekten unappetitlich.
  • So wird die Nahrungsaufnahme der Blattläuse reduziert, was zu ihrer Schwächung und zum Absterben führen kann.

3. Fortpflanzungshemmend:

  • Neemöl kann die Fortpflanzung von Blattläusen hemmen.
  • Die Wirkstoffe stören die Entwicklung der Eier und Larven.
  • So kann die Vermehrung der Blattläuse effektiv eingedämmt werden.

4. Repellent:

  • Neemöl wirkt zudem repellent auf Blattläuse.
  • Der Geruch des Öls vertreibt die Insekten und hält sie von den Pflanzen fern.

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Wie bekämpft man Blattläuse mit Niemöl-Produkten?

Achte darauf, dass beim Kauf des Neemöls der Emulgator (Rimulgan oder Salamul) bereits enthalten ist. Dieser wird benötigt, damit sich das Öl im Wasser löst. Ansonsten schwimmt es nur an der Oberfläche und ist zum Spritzen ungeeignet. Hast Du versehentlich Niemöl ohne Emulgator gekauft ist dies auch nicht so schlimm, da man Rimulgan* und Salamul* auch separat kaufen kann. 

Du kannst das Neemöl auf die Pflanzen spritzen oder gießen.

Die normale Konzentration beträgt 10 ml Neemöl auf 1 Liter Wasser.  

Gießen mit einer Gießkanne ist am einfachsten. Jedoch ist damit auch der Verbrauch an Neemöl sehr hoch, was die Sache teurer macht. Besser ist das Spritzen mit einer Gartenspritze. Die Größe der Gartenspritze hängt natürlich von der Anzahl der Größe der Pflanzen ab. Ich spritze regelmäßig damit meine Obstbäume, da benötige ich schon eine große Spritze. Sehr gut sind die Gartenspritzen von Gloria, welche es in vielen verschiedenen Größen und Preisen gibt. Hier findest Du eine Liste mit Gloria Gartenspritzen bei Amazon*

Mit einem Messbecher die benötigte Menge Neemöl abmessen (Messbecher bei Amazon*) und am besten in einem separaten Eimer in die entsprechende Menge Wasser geben. Für 5 Liter Spritzmittel werden 50 ml Neemöl benötigt. 

Neemöl im Messbecher

Wichtig: Neemöl wird im kalten Zustand fest. Erwärme das Neemöl vorher auf mindestens 21 Grad in der Wohnung oder stelle es draußen in die Sonne. Auch das Wasser sollte eine Temperatur von 20/21 Grad besitzen. 

Verrühre mit einem Stab sorgfältig das Neemöl mit dem Wasser. Wenn Du es direkt in der Spritzflasche ansetzt, dann am besten vor Gebrauch kräftig durchschütteln. Bei Kontakt mit Wasser wird aus dem eher braunen Neemöl eine weiße Flüssigkeit ähnlich wie Milch. Dazu gibt es den eigentümlichen Geruch von Neem. 

Neemöl in Wasser Neemöl mit Wasser verrührt

Nun die Gartenspritze unter Druck setzen und die Blätter der Pflanzen und Bäume tropfnass spritzen. Wenn möglich, auch die Unterseiten der Blätter benetzen. Ein wenig wirkt das Neemöl systemisch, aber halt nur ein wenig. 

Bei einem leichten Befall reicht oft eine einmalige Behandlung aus, während bei einem stärkeren Befall mehrere Anwendungen im Abstand von einigen Tagen notwendig sein können.

Bei der Behandlung solltest Du darauf achten, dass die Pflanzen nicht direkt in praller Sonne stehen und genügend Zeit haben, das Öl aufzunehmen und zu trocknen. Auch Regenwetter ist ungünstig. Am besten in den Abendstunden spritzen. Dann trocknet das Neemölgemisch nicht so schnell und die Pflanzen tragen keine Brandschäden durch die Sonneneinstrahlung davon.

Beim Spritzen ist keine Schutzkleidung erforderlich. Aber wenn Du allerdings allergisch auf Neemöl reagierst, solltest Du Handschuhe, langarmige Kleidung und eine Kopfbedeckung tragen. Auch ein Mundschutz ist dann ratsam. Am besten mit etwas Neemöl auf dem Arm einen Allergietest machen. 

Wichtig ist zu wissen, die Wirkung des Neemöls tritt erst nach einigen Tagen ein. Die Blattläuse hören auf zu fressen und können sich nicht mehr vermehren und nach einigen Tagen sterben sie ab. Aber natürlich überleben auch einige und wenn Ameisen vorhanden sind, werden diese alles unternehmen, die Blattlauskultur schnell wieder aufzubauen. 

tote Blattläuse auf Kirschzweigen

Daher ist es wichtig, die Behandlung mehrmals zu wiederholen. Durch eine regelmäßige Anwendung des Niemöl-Wasser-Gemisches wird gewährleistet, dass alle bereits vorhandenen Blattläuse abgetötet werden und auch neu geschlüpfte Larven keine Chance haben, sich weiter auszubreiten. Eine einmalige Behandlung kann zwar vorübergehend Abhilfe schaffen, aber um langfristig erfolgreich gegen den Befall von Blattläusen vorzugehen und Ihre Pflanzen gesund zu halten, solltest Du die Behandlung über einen Zeitraum von einigen Wochen hinweg wiederholen. Nur so kannst Du sicherstellen, dass Deine Pflanzen dauerhaft frei von Schädlingen bleiben!

Zeitgleich tue etwas gegen die Ameisen, wenn diese da sind. Du erkennst sie, wenn sie in langer Schlange den Baum oder die Pflanze hoch- und herunterlaufen und sich auch in den Blättern und Blüten der Pflanze befinden. Bei Bäumen eignet sich recht gut ein Leimring*. Diesen fest um den Stamm binden und gegebenenfalls den Ring oder den Leim regelmäßig erneuern. Anderenfalls hilft auch ein Streu- und Gießmittel. Ich verwende meist Protect Home Garten Ameisen Streu- und Gießmittel.  

Reinigung der Gartenspritze:

Neemöl hat die unangenehme Eigenschaft, bei niedrigen Temperaturen zu verklumpen. In der Sprühflasche entstehen dann Ablagerungen, welche die Sprühfähigkeit beeinträchtigen. Daher am besten nach jedem Gebrauch die Sprühflasche gründlich reinigen. Nimm dafür warmes Wasser und gib Spülmittel hinzu. Schüttel kräftig die Sprühflaschen und gieße das Wasser aus. Wiederhole diesen Vorgang so lange bis der Behälter sauber ist. Dann sprühe nochmals längere Zeit mit Spülmittelwasser, damit auch die Düsen usw. gereinigt werden. Diese Arbeit solltest Du Dir machen, damit beim nächsten Sprühen die Flasche nicht völlig verstopft ist. 

Welche weiteren natürlichen Mittel können zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt werden?

Neben Niemöl gibt es noch weitere natürliche Mittel, die zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt werden können. Eine Möglichkeit ist beispielsweise der Einsatz von Brennnesseljauche. Hierfür wird eine Handvoll frischer Brennnesseln in einen Eimer mit Wasser gegeben und für einige Tage stehen gelassen, bis sich ein starker Geruch entwickelt hat. Die Jauche kann dann verdünnt auf die betroffenen Pflanzen gesprüht oder gegossen werden. Auch Knoblauchsud oder Tee aus Ackerschachtelhalm haben sich als wirksam gegen Blattläuse erwiesen. Wichtig bei allen natürlichen Mitteln ist jedoch auch hier, dass sie regelmäßig angewendet und alle Teile der Pflanze gut benetzt werden müssen - nur so lässt sich ein effektiver Schutz vor den kleinen Plagegeistern erreichen!

Fazit: Wie kann man auf natürliche Weise gegen Blattläuse vorgehen und warum ist es ratsam, Niemöl-Produkte dabei zu verwenden?

Insgesamt gibt es viele Möglichkeiten, um auf natürliche Weise gegen Blattläuse vorzugehen. Eine besonders effektive Methode ist die Verwendung von Niemöl-Produkten. Diese sind nicht nur schonend für Ihre Pflanzen und Umwelt, sondern auch äußerst wirksam im Kampf gegen Schädlinge wie Blattläuse. Durch ihre vielfältigen Wirkstoffe können sie nicht nur adulte Tiere abtöten, sondern auch den Nachwuchs bekämpfen und somit langfristig einen Befall verhindern. Zudem stärken sie das Immunsystem Deiner Pflanzen und fördern ein gesundes Wachstum. Es lohnt sich also definitiv, Niemöl-Produkte zu kaufen und diese regelmäßig anzuwenden – so kannst Du sicherstellen, dass Deine Pflanzen dauerhaft frei von Schädlingen bleiben!

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